Horrified: Dungeons & Dragons


"Ungeahnte Schrecken aus den Tiefen bedrohen die Bevölkerung der Stadt Waterdeep. Wer wird zur Rettung eilen? Tapfere Furchtlose versammeln sich im “Yawning Portal", um von den Straßen Waterdeeps bis hinab nach Skullport schreckliche Monster zu bekämpfen."


Kerker und Drachen

Horrified: Dungeons & Dragons ist ein kooperatives Brettspiel von Ravensburger aus der Horrified Reihe für 1 bis 5 Spielende ab 10 Jahren, gestaltet von Mike Mulvihill und Peter Lee.

Ich habe mir das Spiel für 35,-€ auf der Spiel ‘25 am Stand von Ravensburger gekauft. Im Handel ist das Spiel für ca. 45,-€ erhältlich

Das Spiel kombiniert die Horrified Reihe mit der Dungeons & Dragons IP von Wizards of the Coast. Ort der Handlung ist die Stadt Waterdeep, die größte Metropole an der Swordcoast in den Forgotten Realms. Bis zu 5 Mitspielende treten gemeinsam an, um bekannte Monster wie einen Mimik, Displacer Beast, Beholder und natürlich den roten Drachen zu bekämpfen. In den Straßen Waterdeeps, in den Dungeons darunter und in den noch tiefer gelegenen Ebenen des Underdarks müssen verschiedene Items gefunden werden. Diese helfen, die Monster zu verwunden, bevor ein direkter Angriff möglich ist. Gewinnt ein Monster den Kampf, verschiebt sich der Schreckensmarker auf der Leiste. Erreicht er den Totenkopf, ist das Spiel verloren und die Monster beherrschen Waterdeep. Nebenbei tauchen auch noch hier und da Bewohner der Stadt auf, die sicher zu ihren Zielorten geleitet werden wollen. 


Jeder Zug ist unterteilt in die Heldenphase und die Monsterphase. Jeder Heldenarchetyp kann pro Zug üblicherweise bis zu 4 Aktionen ausführen. Bewegen führt eine Figur von Feld zu Feld. Mit Leiten werden Bürger Waterdeeps von Ort zu Feld zu Feld geführt. Mit Aufnehmen können beliebig viele Gegenstände an einem Ort aufgehoben werden. Mit Tauschen können diese Gegenstände zwischen den Heldenfiguren ausgetauscht werden. Mit den Gegenständen lassen sich die Monster schwächen. Ist die Schwächung eines Monsters vollständig, kann man versuchen, das Monster zu besiegen. Schließlich gibt es noch eine Spezialaktion, die bei jeder Heldenfigur unterschiedlich ist und je nach W20 Wurf unterschiedliche Effekte mit sich bringt.


Nach der Heldenphase wird eine Monsterkarte gezogen. Jede Monsterkarte gibt zunächst an, wie viele neue Gegenstände ins Spiel kommen. Danach kommt ein Ereignis zum Tragen, das immer wieder anders ausfällt. Es kann aber auch passieren, dass ein neuer Bürger auftaucht. Schließlich werden ein oder mehrere Monsterangriff ausgelöst. Es kann aber auch je nach Karte vorkommen, dass gar kein Monster angreift. Nochmal Glück gehabt!

Werden Bürger sicher zu ihrem Zielort geführt, darf eine Sonderkarte mit besonderen Eigenschaften gezogen werden. Da kommt auch Drizzt Do’Urden manchmal unerwartet zur Hilfe.

Das Spiel endet, wenn alle 30 Monsterkarten aufgebraucht sind. Dann haben die Furchtlosen zu lange für die Rettung Waterdeeps benötigt. Wie schon erwähnt, sollte der Schreckensmarker nicht den Totenkopf erreichen. Jeder Sieg über ein Monster bewegt den Marker nach links. Mit jeder Niederlage bewegt er sich nach rechts. Sind alle Monster besiegt, ist Waterdeep gerettet und das Spiel gewonnen.


Fazit

Ich kannte die Horrified Reihe bisher noch nicht und war auch überrascht, ein solches Spielkonzept bei Ravensburger zu entdecken. Ohne Frage hat Ravensburger aber mehr zu bieten als Scotland Yard und Lorcana. Und Dungeons & Dragons ist unbestreitbar im Mainstream angekommen. Beides resultiert in dem vorliegenden Spiel.

Nach dem, was ich am Ravensburger Stand auf der Spiel ‘25 mitbekommen habe, war die Integration des 20-seitigen Würfels die einzige große Herausforderung. Aber ohne einen W20 wäre es auch kein D&D. Und auch ich bin ja, wie gesagt, erst durch die neue Thematisierung auf das Spiel aufmerksam geworden.

Meine Frau und ich haben in einer ersten Testrunde über eine Stunde gebraucht. Sind die Abläufe und Mechanismen aber erstmal bekannt, sollte sich das Spiel sehr viel schneller spielen lassen.

Ich kenne Waterdeep seit den Tagen von “The Eye of the Beholder”, aber auch ohne dieses Hintergrundwissen lässt sich das Spiel spielen. Persönlich störe ich mich nur an den deutschen Übersetzungen. Für mich heißt es eben Waterdeep und nicht Tiefwasser. Das liegt aber daran, dass ich im Pen and Paper Bereich nur englische Produkte nutze. Doch das ist wirklich mein ganz persönliches Problem und Jammern auf hohem Niveau. Ich hätte mir ja auch die englischsprachige Version in Essen kaufen können.

Zum abschließenden Urteil schwanke ich zwischen “Yo, kann man spielen” und “macht Spaß, werde ich bestimmt öfters spielen” Es ist ein solides Spiel, mit nicht allzu komplexen Regeln. Es lebt nicht ausschließlich von der IP, nutzt diese jedoch ausgiebig. Aber ob es dauerhaft Spaß macht, kann ich noch nicht beurteilen. 



Autor: Tobias-V. Decker